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25. März 2016 5 25 /03 /März /2016 11:50

http://http://mel-art.com/_webbrain/KUNST_IDEOLOGIE_KRISE/KUNST_IDE.html

Parallel zur Herausbildung des kapitalistischen Systems als Weltsystem mit all seinen historischen Entwicklungs-Stockungen und Krisen (Weltkriege, Faschismus und Revolutionen) trat in der Wissenschaft und in den allgemeinen Denkformen der Menschheit ein neues theoretisches Paradigma zutage, welches die herkömmliche Auffassungen von einer deterministischen Entwicklung (Entelechie) zu einem einheitlichen Ziel desavouierte. Die Entwicklung der Natur und deren Gesetze wird unter Berücksichtigung ihrer zeitlichen Lokalität und Relativität denkbar. Das Chaos wird integraler Bestandteil des Realen, der absolute Zufall ergänzt den deterministischen relativen Zufall des alten Welt-Systems. Die Quantenphysik mit ihren Paradoxa wird unter den Paradigmen der Chaostheorie als ein Spezialfall der a-historischen Gesetzesformulierung gesehen. Die Beziehung klassische Quantenphysik zu chaostheoretischer Quantenphysik stellt sich daher ähnlich der Lorentztransformation (Transformation der Zeit und der Länge, spezielle Relativitätstheorie) dar: von der Relativitätstheorie zurück zu Newton (so I. Prigogine).

In den Sozialwissenschaften, insbesondere in der politischen Ökonomie, hat schon Marx das Problem der Selbstreferentialität und der relativen Autopoiesis des politökonomischen Systems bei aller revolutionären und krisenhaften Einbindung in das Weltsystem formuliert – wenn auch mit anderen Worten. Auch in der Kunst wird laut Bachtin spätestens mit Dostojewski, aber wahrscheinlich schon mit Sterne und Carroll die Multi-Zentrizität und Relativität der Stil-Einheit des Werkes eingeleitet. Nonsens und Sens, Zeitkonstruktionen der Relativität, das Vorbewußte, Gegenwärtiges und Vergangenes, das Denken und Fühlen ... alle Dimensionen menschlichen Erlebens werden in ihrer ästhetischen Dimension Quelle und Ergebnis des künstlerischen Schaffens. Die KünstlerInnen schaffen damit eine Sinnes-/Erkenntnismaschine für diejenigen Menschen, welche sich jeweils dieses Werkzeuges je nach eigenen Fähigkeiten und ästhetischem Erlebnisfundus bedienen können. Das Verhältnis ist: Realität – ästhetische Bewertung der Realität – Konstruktion der künstlichen Realität auf Basis des Ästhetischen mit den spezifisch immanenten Mitteln des Produktes (der Form). Das Kunstwerk ist eine Maschine, es ist die Maschine der multiplen Persönlichkeit – daher der inneren mehrschichtigen Kommunikation fähig, in der einzigartigen Wirklichkeit des Menschen – als virtuelle (mit der Zukunft und Vergangenheit aufgeladene Gegenwart – d.i. die aktualisierte Wertebene des Subjektes). Je nach historischem Standpunkt, individueller Entwicklung und Vermögen realisieren die KünstlerInnen ihre Kunstmaschinen der Unterwerfung, Emanzipation, der weiblichen, der kindlichen, der religiösen, der ... Seinsweise, mit den Kunstmitteln der Immanenz, der Äußerlichkeit, des Dekors, der philosophischen Tiefe, der stofflichen Exzesse, der formalen Regellosigkeit bis zur strengen Privatsprache. Die reflektierten KünstlerInnen sind sich Ihrer Wirkung und der Fähigkeiten ihrer Rezipientenklientele bewusst, spielen mit deren emotional-intellektuellem Vermögen. Je nach Mode der herrschenden Schichten werden die KünstlerInnen fürstlich entlohnt, erzielt man für deren Werke oft erst posthum exorbitante Preise, errichtet man für sie Museen, Opern, Theater oder Statuen. Die Sprache der Kunst ist eine höchst performative (beeinflusst unser Fühlen, Denken und folglich das Handeln), vor allem deswegen ist die Kunst in Krisenzeiten heiß umkämpft. Wir leben in einer Zeit der Verallgemeinerung des kapitalistischen Systems und seiner Krisen im Weltmaßstab, mit allen Problemen der Integration, des permanenten Umbaues des Systems ohne Ziel und ohne bestimmte Zukunft. Die reale Entwicklung wird mittels bewusster Einflussnahme, realen Zwängen und Katastrophen die sozialen Entwicklungsmöglichkeiten und Dynamiken selbstreferentiell und fremdreferentiell (Natur-Einflüsse) bestimmen. Alle realen Entwicklungen (besser Geschichte der ..) scheinen quasi als sozialer Automat – unabhängig von den Menschen – zu funktionieren. Dieser falsche Schein ist jedoch der entfremdeten Erkenntnis geschuldet. Die Menschheit ist der Demiurg ihrer sozialen Entwicklung – es gibt keinen Freispruch, kein stellvertretendes entschuldendes Opfer.

Reinhold Sturm 2010

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